Wirdum
Wirdum ist eines der ältesten Warfendörfer, das vermutlich schon um das Jahr 1000 herum besiedelt wurde. Die Ortschaft gehörte früher zum Amt Greetsiel, später zum ehemaligen Landkreis Emden und von 1932 – 1972 zum Landkreis Norden.
Da die Verbindung zum Brookmerland größer war als die zur Krummhörn (so haben z.B. die früher in Wirdum angesiedelten Prämonstratensermönche wahrscheinlich beim Bau der Marienkirche in Marienhafe mitgewirkt), entschied sich die Gemeinde 1971 für den Anschluß an das Brookmerland.
Die heute noch bestehenden Höfe Aland, Kloster Aland, Meer Aland und Weel-Aland erinnern an das ehemalige Kloster Aland, das 1255 etwa 90 Bewohner beherbergte und zeitweise über 400 Hektar zählte. 1529/30 wurde es von Graf Enno aufgelöst.
Die Kirche aus dem 14. Jahrhundert, und die Existenz einer Burg der ostfriesischen Häuptlingsfamilie Beninga deuten auf die große Bedeutung des Ortes hin. Bekannt wurde Wirdum durch das Religionsgespräch am 10. Mai 1552, das auf Veranlassung der Gräfin Anna zustande kam. Es handelte um die Auslegung des Abendmahls.
Resultat war die "formula wirdumana". Heute wie früher ist die Gemeinde das Bindeglied zwischen dem Brookmerland und der Krummhörn. Sehenswert ist in Wirdum unter anderem die Doppelkolben-Wasserpumpmühle. Sie wurde 1872 erbaut und steht seit 1988 vor dem Hof Drennhusen am Ortseingang von Wirdum. Die Mühle diente zur Entwässerung der oft unter Wasser stehenden Weideflächen.
Später wurde sie zur Wasserversorgung des Viehs genutzt, bis sie 1919 stillgelegt wurde. 1986-1988 wurde die Mühle restauriert, so daß sie heute, als einzige ihrer Art in Deutschland, wieder funktionstüchtig ist.
Auch einen Besuch der Kirche aus dem 14. Jahrhundert, mit einer schönen Kanzel, die 1699 von Jakob Cröpelin geschaffen wurde, und des Steinhauses (Ecke Neulander Weg / Am alten Friedhof) aus dem späten 16. Jahrhundert ist lohnenswert.
Wirdum hat heute ca. 1100 Einwohner. Der Ort ist auch heute noch hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt, wobei viele Betriebe nur noch im Nebenerwerb betrieben werden.