Osteel

Über die frühe Geschichte Osteels gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen. Somit steht das Alter des Ortes leider nicht genau fest. Die planmäßige Besiedlung hat vermutlich nach der großen Julianenflut im Jahre 1164 begonnen. Osteel zeigt deutliche Formen einer Reihensiedlung, da der Ort ursprünglich entlang des Hochmoorrandes angelegt wurde.

 

Von hier aus begann die spätere Besiedlung des Nachbarortes Leezdorf, der in das Moor hinein gebaut wurde. Wahrzeichen der Gemeinde Osteel ist die Warnfriedkirche und das davorstehende Fabriciusdenkmal.


Die Warnfriedkirche wurde Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut. Wie auch die Nachbarkirche in Marienhafe war sie ursprünglich eine imposante Kreuzkirche, bis sie 1830 auf ihre jetzige Größe reduziert wurde. Eindrucksvoll ist heute vor allem die 1619 von Edo Evers erbaute Orgel, die zweitälteste in Ostfriesland, sowie die Kanzel, die 1699 von Egbert Harms angefertigt wurde.

 

Das zweite Wahrzeichen Osteels ist das Fabriciusdenkmal. Es wurde 1895 zu Ehren der Astronomen David Fabricius (1564-1617) und dessen Sohn Johannes Fabricius (1587-1616) enthüllt.


David Fabricius war von 1604 bis 1617 Pastor in Osteel und entdeckte den seine Helligkeit verändernden Stern "Mira Ceti". Die ebenfalls von ihm verfaßte erste Ostfriesland-Karte von 1589 war viele Jahrhunderte lang verschollen, ist jetzt aber im Besitz des ostfriesischen Landesmuseums in Emden.

 

Johannes Fabricius entdeckte als erster die Sonnenflecken. Das Denkmal zeigt die "Urania", die Muse der Sternkunde.Sie hält in der rechten Hand ein Fernrohr, in der linken eine Tafel mit der Sonnenscheibe und ihren Sonnenflecken. Das Fabriciusdenkmal steht auf dem Kirchhof von Osteel.

 

Osteel hat heute etwas mehr als 2400 Einwohner.


Mittelpunkt des Ortes ist auch heute noch die Kirche, um die herum seit einigen Jahren regelmäßig das Osteeler Dorffest stattfindet.